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Die Loras

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(F) Welche Organschäden hat die Pilzinfektion verursacht?
Da Pilzgifte die Organe schädigen, aber auch der Pilz selber das Organ überwuchert, kommt es zu der entsprechenden Symptomatik (siehe Tabelle). Die induzierte Leberschädigung äußert sich meist durch gelb bis grün gefärbten Harn (Biliverdinurie), Abmagerung, eine verminderte Konzentration von Gesamteiweiß im Blut (Hypoproteinämie) sowie durch Blutungen. Bei der Nierenschädigung fallen vor allem vermehrtes Trinken (Polydipsie) und vermehrtes Urinieren (Polyurie) auf. Pilze oder ihre Gifte, die das Hirn erreichen, führen zu Koordinationsstörungen, Abstürzen, Kopfschiefhaltung usw. In einem Fall kam es zur Bildung eines Abszesses, der von der Lunge bis in das Rückenmark reichte, und der Vogel zeigte zuerst nur Lähmungserscheinungen an einem Fuß. In einigen Fällen konnten Pilzgranulome an folgenden, zum Teil zerstörten Organen festgestellt werden: Nebenniere, Hoden, Eierstock, Niere, Pankreas, Leber und Darm.
Bemerkenswert ist, dass bei sehr vielen rupfenden Papageien eine Pilzinfektion nachzuweisen ist. Das liegt einerseits daran, dass diese Tiere an inneren Schmerzen leiden und die darüberliegenden Hautpartien benagen, andererseits daran, dass ihnen die Folgeerscheinungen der Pilzvergiftung (z.B. Aflatoxikose) zu schaffen machen.

(G) Liegt eine Mykotoxikose vor?
Bei der Mykotoxikose handelt es sich um die Vergiftung des Körpers im Anschluss an die Aufnahme von Futter, das mit Pilzgiften (Mykotoxinen) belastet ist. Die in den Körper gelangten Toxine müssen sich nicht unbedingt vermehren, um die Krankheit auszulösen. Die pathogene Bedeutung der Pilzgifte hängt zum einen von der Pilzart ab, zum anderen aber auch von der Anbauregion der Nahrungspflanzen und den dort eingesetzten agrotechnischen Verfahren. Aspergillus-Arten besiedeln die noch unreifen oder reifenden Getreidepflanzen gerne am Halm. Zur Mykotoxinbildung kommt es aber erst, wenn Temperatur, Feuchte, Sauerstoffgehalt und pH-Wert der Umgebung die optimalen Werte erreicht haben. Jedes Toxin hat seine eigenen Eigenschaften und bei Vögeln scheinen sich die Schädigungen hauptsächlich auf die Enzymaktivitäten der Leber und auf die Blutbildung auszuwirken. Bei einer großen Menge aufgenommener Pilzgifte kommt es zu einem akuten Verlauf der Krankheit und zu einem schnellen Tod. Geringe Mengen Gift, die über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden, führen in der Regel zur chronischen Form. Hier gibt es nur unspezifische Symptome wie beispielsweise Abmagerung oder Lustlosigkeit. Das körpereigene Immunsystem bildet keine Antikörper gegen die Toxine, da diese ein niedriges Molekulargewicht haben und ohne Eiweiß nicht als Antigen fungieren.
Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis toxinbildender Pilze im Futter. Ist das Futter wärmebehandelt, können zwar keine Pilze mehr isoliert werden, doch da die Gifte hitzebeständig sind, bleiben diese erhalten. Deshalb weist man die Gifte heutzutage mit chromatographischen Verfahren direkt nach.
 

Endoskopische Aufnahme: Pilzrasen auf Leber Endoskopische Aufnahme: zerstörtes Gewebe durch Aspergillus-Herde

                             Der Blick durch das Endoskop zeigt den Pilzrasen.
Durch den Blick in die Bauchhöhle des erkrankten Papageis lassen sich Granulome (Bild 1: Pilzrasen auf der Leber eines Graupapageis) leicht erkennen und notfalls umgehend operativ entfernen.
Das Bild 2 zeigt eine Papageienlunge, wie sie nicht aussehen sollte: Das Gewebe ist durch die zahlreichen Aspergillus-Pilzherde gelblich grau getrübt.

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